Motte und Rabe – Das Heiligtum Graupner Katalog 1972

Motte und Rabe – Das Heiligtum Graupner Katalog 1972 – Ein Gespräch unter Freunden #74

„Du Rabe.“ „Ja Motte.“

„Was hast Du denn so am Wochenende gemacht?“ „Nicht viel.“

„Aber was denn. Irgendetwas musst Du doch gemacht haben Rabe.“

„Ich habe auf dem Bett gelegen.“ „Den ganzen Tag?“ „Ja, fast.“ „Und was hast Du da gemacht?“

„Ich habe mich mit dem Heiligtum beschäftigt.“ „Mit welchem Heiligtum?“ Das von meinem Onkel Wilhelm.“ „Hat Dein Onkel das von dem Herrn Pfarrer aus der Kirche?“

„Nein Motte, das hat der von Graupner. Zumindest steht das auf dem Heiligtum. Das ist über 50 Jahre alt. Ich habe mir das von vorne bis hinten, von oben nach unten, von hinten nach vorne, von unten nach oben, auf allen, von, hinter und zwischen allen Seiten angesehen. Toll. Und immer wenn ich hinten war, habe ich wieder vorne angefangen.“ „Den ganzen Tag?“ „Ja, bis ich dann eingeschlafen bin Motte.“ „Hast Du denn gut schlafen können?“

„Wunderbar sogar, ich habe von all den Flugzeugen geträumt, die ich in dem Graupner Katalog gesehen habe.“ „Modellflugzeuge? Die alten, die aus vergangenen Zeit?“

„Ja Motte. Hier halte mal den Schirm. Ich habe das Heiligtum dabei. Wir müssen vorsichtig damit sein, da darf kein Regentropfen drauf fallen.

Hier schau Motte, wir blättern mal durch. Ich habe große Pläne für dieses Jahr.“

Rabe, guck mal. Der Uhu.“ „Und der Amigo.“ „Und der Dandy.“ „Da, der Cirrus.“ „Die ASK14.“ „Da ist ja der Kadett vom Bernd.“ „Und der Topsy.“ „Das Taxi.“ „Und die ganzen Schiffe.“ „Komm, wir schauen noch mal von vorne.“


Motte und Rabe – Schneematsch

Motte und Rabe – Schneematsch – Ein Gespräch unter Freunden #73

„Du Rabe.“ „Ja Motte.“

„Jetzt ist es vorbei.“ „Womit Motte?“

„Mit dem Schnee. Da ist ja gestern einiges heruntergekommen.“ „Sah doch schön aus und erst mal die Schneeballschlacht auf dem Schulhof.“

„Ja, der Herr Pfarrer hat in der Pause kräftig mitgemacht. Der war hinterher ganz weiß und stand anschließend im Klassenraum in einer Pfütze. Wir hatten richtig Spaß.“ „Er ist eben auch nur ein Mensch.“

„Mit dem Fliegen ist wohl nicht bei dem Wetter, oder? hat er noch gefragt.“ „Fliegen schon, allerdings im Matsch landen ist nicht so das Ding bei Modellfliegern habe ich ihm erklärt.“ „Wieso Matsch?“

„Nach dem Mittag war es doch mit dem Schneefall vorbei und die ganze weiße Pracht hat sich über den Nachmittag in Wasser aufglöst und ruckzuck waren überall Matsch, Pfützen und nur noch ein pappiger Rest von dem vielen Schnee.

Rabe, es gibt außer Modellflug noch Anderes, Wichtiges auf der Welt. Crawler fahren im Matsch.“ „Was ist das denn Motte?“ „Hier schau.“


Motte und Rabe – Horti V5

Motte und Rabe – Horti V5 – Ein Gespräch unter Freunden #72

„Du Rabe.“ „Ja Motte?“

„Der Bernd hat ein neues Modellflugzeug.“ „Noch eins?“ „Ja!“

„Und welches bitteschön?“ „Einen Horti V5.“

„Woher weißt Du das Motte?“ „Das hat der Bernd mir erzählt. Der war gestern bei dem kalten Wind draußen und hat seinen Horti V5 zum ersten Mal geflogen.“ „Und kalte Finger bekommen!“ „Klar das auch, aber erst später und dann ist er hochzufrieden nach Hause.“ „Motte, wie bitte?“ „Ja, hochzufrieden Rabe. Zuerst hat er sein neues Modell ganz vorsichtig dem Wind übergeben.“ „Da hat sich der Wind bestimmt gefreut und am Ende Bruch.“ „Nein Rabe, es hat geklappt, ohne Bruch. Der Bernd hat mir alles genau erzählt:

`Ich hatte den Vogel genau nach Anleitung ausgewogen und die Ruderausschläge nach eigenem Gusto eingestellt. Vor dem ersten Handstart habe ich 4 Klicks auf Tiefe getrimmt, um ein Aufbäumen zu verhindern. Folgerichtig strebte der Vogel nach der ersten Freigabe gleichmässig dem Erdboden entgegen und lag nach ca. 15 Metern im Gras. Danach habe ich die Tief(Angst)klicks wieder zurückgenommen. Auf der Querruderfunktion war keine Trimmkorrektur notwendig.

Horti V5 – Montagsflieger Bernd

Der nächste Versuch endete mit einem langgestreckten Gleitflug trotz lebhaften Gegenwinds nach ca. 30 Metern. Der Vogel reagierte handzahm auf die Steuereingaben.

Ich ließ noch ein paar Handstarts folgen, die alle das gleiche Resultat zeigten. Zum Flitschen oder einem Hochstartversuch kam es nicht, da der Wind noch auffrischte und noch bockiger wurde. Ausserdem hatte ich eiskalte Finger und bin dann hochzufrieden nach Hause gefahren.

Ich glaube, der Bauaufwand hat sich gelohnt, das Modell zeigt bisher keine Allüren und verspricht viel künftigen Flugspass. Ich mache mich jetzt daran, das Mittelstück mit Elektroantrieb zu bauen, um den Vogel universeller einsetzen zu können.`

Hört sich gut an Rabe, oder?“ „Hoffentlich sehen wir den Vogel bald im wirklichen Leben, wenn es nicht mehr so eisig windig ist. Kalte Finger will ich nämlich nicht bekommen.“

Rabe, apropos kalte Finger. Mein Vater und ich planen den Urlaub.“ „Und wo geht es hin Herr Weltenbummler?“ „Nach bella Italia.“ „Ach ja, Dein Vater ist ja voll auf dem 80`er Italo Tripp. Ich erinnere mich.“

„Da ist es nicht so kalt wie bei uns. Hier schau, wir fliegen einfach mal mit Pinocchio über den Stiefel bis ganz in den Süden.“